Kompressions-BH

Tausende Frauen unterziehen sich jährlich einer Brust-OP. Die meisten Operationen an der Brust sind gewollte Operationen. Hierunter fällt auch eine Brustverkleinerung und eine Brustvergrößerung, aber auch die Bruststraffung. Und auch nach der Rekonstruktion der Brüste nach einer Brustamputation benötigen Frauen spezielle BHs. Es handelt sich hierbei um sogenannte Kompressions-BHs bzw. Erstversorgungs-BHs. Diese Art von BHs sind besonders enganliegend und stützen die Brüste entsprechend. Diese BHs zeichnen sich durch eine besonders hohe Qualität aus und sogen bei den betroffenen Frauen für ein Höchstmaß an Wohlgefühl und garantieren Sicherheit bzw. einen sicheren Halt. Ein Kompressions-BH verfügt über eine spezielle Schnittführung und hat ein höheres Dekolleté. Charakteristisch ist auch der höhere Steg.

Medizinisches Hilfsmittel

Ein derartiger BH wird als medizinisches Hilfsmittel eingestuft. Es gibt zwar verschiedene Varianten, doch die meisten medizinischen Hilfsmittel dieser Art verfügen über einen höheren Armausschnitt. Dies ist wichtig, da sich unmittelbar unter den Achseln der Narbenbereich einer Brustoperation befindet, der sehr empfindlich ist und geschont werden muss. Der einstige Operationsbereich wird durch einen derartigen BH sehr gut bedeckt. Die Körbchen bei allen BH-Modellen dieser Art sind sehr schön ausgeformt. Auf diese Weise erhält die operierte Brust eine feminine Ästhetik. Hatte es sich bei der Brustoperation um einen Wiederaufbau der Brust nach Brustkrebs gehandelt, kann auch ein entsprechend brustformender BH mit Push-up Effekt getragen werden. Dieser bewirkt, dass die Frau sich schnell an die wiederaufgebaute Brust gewöhnt, die kurz nach der Operation noch schlaff ist. Charakteristisch für einen Kompressions-BH ist auch, dass dieser am unteren Rand über ein elastisches Band verfügt. Dieses sorgt dafür, dass die Brust sehr locker in den vorgeformten Schalen liegen kann. Teils verfügen die BH-Modelle über Haken vorne oder alternativ über Klettverschlüsse auf den Schultern. Besonders beim Verschließen mit einem Klettverschluss ist es möglich, dass der Heilungsprozess nicht gestört wird. Zudem unterstützt der straffende Halt der Klettverschlüsse die Kompression im Narbenbereich. Dank der intelligenten Anbringung der Nähte wird zudem der Lymphabflussweg entlastet. Auch werden Druckstellen verhindert, insbesondere im Brustbeinbereich und direkt am Cup. Gewebeirritationen werden hierdurch ebenfalls verhindert. Eine Alternative zum Kompressions-BH wäre ein Brustgürtel mit Klettverschluss.

Angenehm zu tragen

Anders als man vom Wort „Kompression“ eigentlich erwartet, drückt ein derartiger BH nicht unangenehm auf die Brüste. Handelt es sich speziell um einen Erstversorgungs-BH nach dem Wiederaufbau der Brust handelt, verfügt dieser BH auch über Ausgleichstaschen, die den Brustprothesen einen besonders sicheren Halt geben. Es handelt sich um eine Art von Prothesentasche, die aus besonders weichem Baumwollstoff, aus Mikromodal oder Mikrofaser hergestellt ist. Denn diese Materialien liegen besonders angenehm auf der Haut und scheuern nicht. Ein Kompressions-BH stellt auf der einen Seite die Symmetrie der Brüste wieder her und schützt die sensiblen Hautpartien und unterstützt damit den Heilungsprozess. Zudem verfügen diese Art BHs über breite Bündchen direkt unter der Brust. Diese sorgen für den sicheren Sitz. Es dauert meist einige Tage nach dem ersten Anziehen von einem derartigen BH, bis sich die Frau an den ungewohnten Schnitt und den straffen Sitz gewöhnt hat. Je nach Art der Brustoperation und Heilung kann bzw. muss diese Art BH über mehrere Wochen oder gar Monate getragen werden. Nach und nach kann wieder auf einen normalen BH – idealerweise einen Sport-BH – umgestellt werden. Denn von seiner Art her ist der Sport-BH durch die Polsterungen dem Kompressions-BH sehr ähnlich. Von der äußeren Optik her fällt es nicht auf, ob es sich nun um ein derartiges medizinisches Hilfsmittel oder um einen normalen Sport-BH handelt.

Für wen geeignet?

Die Art BH ist für alle Frauen geeignet, die unmittelbar eine Brustoperation hinter sich gebracht haben. Es ist dabei egal, ob es sich um den Wiederaufbau der Brust handelte mit Prothesen bzw. Implantaten nach einer Brustamputation durch Krebs (oder Krebsvorsorge) oder um eine Brustverkleinerung, einer Bruststraffung oder einer Brustvergrößerung. Auch Frauen mit schwachem Bindegewebe bekommen vom behandelten Arzt meist den Tipp einen derartigen BH zu tragen oder diesen sogar verordnet. Getragen werden kann der Kompressions-BH Tag und Nacht. Allerdings müssen die Ratschläge des Arztes beachtet werden. So sollten Frauen, die eine Brustvergrößerung mit Implantaten auf sich genommen haben, zum Beispiel in der Nacht nicht auf der Seite liegen, weil trotz Tragens des BHs das Einwachsen der Implantate dadurch negativ beeinflusst werden könnte. Getragen wird diese Art BH häufig auch von älteren Frauen, da diese häufig unter einer Bindegewebsschwäche der Brust leiden.

Die Kosten für einen Erstversorgungs-BH nach einer Brustoperation trägt zu Teilen bei medizinischer Indikation (also nach einer Brustamputation und dem Wiederaufbau der Brust) die Gesetzliche Krankenkasse. Bei einer diagnostizierten Bindegewebsschwäche gibt es auch jährlich einen Zuschuss für einen Kompressions-BH. Die Kosten für einen Erstversorgungs-BH nach einer Schönheitsoperation muss die Patientin selbst tragen.

Fazit

Der Kompressions-BH ist ein orthopädisches Hilfsmittel nach einer Brustoperation. Getragen werden kann bzw. sollte ein derartiger BH über die vom Arzt empfohlene Zeit. Der BH verfügt über feine Nähte und über entsprechende Ausformungen, damit die operierten Brüste mit einem sicheren Halt in den Schalen liegen.

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