Die Geschichte des BHs – im Wandel der Zeit 

Die Geschichte des Büstenhalters, der vornehmlich die weiblichen Brüste vor zuviel Blickfang schützen soll, begann bereits im alten Griechenland um 2500 vor Christus. Zu dieser Zeit begab es sich, dass die Frauen Kretas begannen, ihre Brüste mit Stoff zu verdecken. Auch im legendären Sparta nutzten Frauen eine Art Binde aus Stoff, um sich insbesondere auf sportlichen Wettkämpfen ihren Busen so eng einzuwickeln, dass sie eher für männliche Sportler gehalten wurden.

Neben den Frauen aus ganz Griechenland wollten natürlich auch die Frauen im fernen Rom der neuen Sitte in nichts nachstehen und nutzten zur Verhüllung ihrer Brüste ein Strophium. Dieses kann man sich ungefähr als eine kleine Anzahl von gleich langen Binden aus Stoff vorstellen, welche nach und nach um die Brust gewickelt wurden.

Dass sich die Büstenhalter im Laufe der nächsten Jahrtausende ein wenig geändert haben, fanden Forscher bei Arbeiten an einem Haus im Jahre 2008 heraus. Zu dieser Zeit begab es sich, dass sie während der Arbeiten vier Büstenhalter mit gut sichtbaren Körbchen aus der Epoche zwischen 1440 und 1485 fanden. Während zwei Exemplare bereits sehr große Ähnlichkeit mit der heutigen Unterwäsche hatten, stellten die beiden anderen eher zwei Hemdchen mit Körbchen und ohne Arme dar. Als Material fiel besonders Leinen auf.

Büstenhalter in den Anfängen des 19. Jahrhunderts

In der Anfangszeit des 19. Jahrhunderts bestanden die Büstenhalter größtenteils aus Leibchen, welche später im oberen Bereich mit Watte versehen waren, um die Brustwarzen vor öffentlichen Blicken zu schützen. Der erste zum Patent angemeldete Büstenhalter stammt aus dem Jahre 1893 und wurde von Hugo Schindler aus Böhmen geschaffen. Dieser bestand aus zwei robusten Kappen, welche an einem Gürtel angebracht waren und mit Bändern über die Brust und Schultern festgezogen werden konnten.

Das erste Frauenleibchen als Brustträger wurde nach dem ersten BH Patent nur sechs Jahre später von Christine Hardt angemeldet. Dieses bestand in erster Linie aus Taschentüchern und Hosenträgern, welche sich unterschiedlich verstellen ließen. Zu jener Zeit hatte der erste Büstenhalter auch in Frankreich Einzug gehalten. Hier meldete Herminie Cabolle ihren ersten selbst gefertigten BH zum Patent an.

Im Jahre 1904 kam schließlich der erste Büstenhalter ohne Unterteil durch Wilhelm Meyer-Ilschen auf. Nur acht Jahre später wurde der BH dann in Serienfertigung durch das Unternehmen S. Lindauer & Co produziert. Natürlich wollte man auch in den USA der neuen Erfindung nicht tatenlos gegenüber stehen. Dort erfand Mary Phelps- Jacob aus einigen Tüchern und Bändern einen BH, der dort fortan als Ersatz für das Mieder getragen wurde.

Der BH am Ende des 19. Jahrhunderts

Bis etwa 1899 war das Korsett ein sehr beliebtes Wäschestück, um den Busen zu verdecken. Am Ende dieses Jahrhunderts verdrängte jedoch der Büstenhalter das Korsett immer mehr aus den Schränken. Bestanden die ersten BHs noch aus Leinen, kamen um 1920 auch immer mehr Modelle mit Seide, Musselin oder Batist auf. Zehn Jahre später kamen in den USA bereits die ersten BH Modelle auf, welche in die bis heute bekannten Körbchengrößen A, B und C unterteilt waren.

Um 1947 herum erlebte der BH dann endgültig seine Revolution. Nun konnte man in den Wäschegeschäften auch Modelle mit verstärkten Körbchen, mit Watte, ohne Verschluss oder auch mit Verschluss für vorne oder hinten finden. Darüber hinaus gab es auch die ersten Push-ups.

BH Formen im Wandel

Nicht nur die Modelle selbst erlebten im Laufe der Jahre viele Wandlungen. Auch die Formen veränderten sich immer weiter. Waren sie in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts noch eher knabenhaft oder rund, kamen in den fünfziger Jahren spitze Formen auf. Um 1994 erlebte der BH dann einen neuen Boom mit den Modellen, wie wir sie heute kennen.

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